David Orlowsky's Klezmorim
lark
lark
David Orlowsky - ein Phänomen? Altmeister Giora Feidman, der
dieses Talent bei einem seiner Workshops entdeckte, soll über
den damals 16-jährigen gesagt haben: "This is the new Giora!"
Für ein Porträt des SWF über ihn gründete David kurz
darauf zusammen mit Joachim Ambros und Florian Dohrmann die Klezmorim,
und dann ging alles fast wie von selbst: Zahlreiche Konzerte, gute
Kritiken und begeistertes Publikum führten fast zwangsläfig
zu dieser ihrer ersten CD.
Viele Traditionals gibts auf dieser CD, erfreulicherweise Melodien, die
man nicht von jeder zweiten Klezmer-Gruppe schon einmal gehört
hat. Aber auch andere Standards gibt es zu hören: Ora Bat Chaim
liest man in der Komponistenliste, Gil Aldema, G. Feidman, S. Secunda
und Jerry Bock. Ja, Jerry Bock hat "If I were a rich man" zu
dieser CD beigetragen ... Macht aber nichts, eine sehr schöne
und lebendige Version dieses bekannten Songs aus dem Musical Anatevka
ist den dreien hier gelungen. Ebenso schön ihre Version von
S.Secunda's "Dona Donna", in den 60ern bekannt geworden durch
Donovan.
Natürlich hört man bisweilen überdeutlich, wer David
die "Flötentöne" beigebracht hat. Es ist das gleiche
Schluchzen, Lachen und Gickstern. Interessanterweise entfernt er sich
aber ausgerechnet bei einer Komposition Feidmans sehr deutlich von
seinem Mentor, was der "Ballad for a Klezmer" allerdings sehr
gut bekommt. Gleiches gilt im übrigen im direkten A/B-Vergleich auch
für "Long live the Nigun". Joachim Ambros an der Gitarre
und Florian Dohrmann am Kontrabass sorgen jederzeit für solides
Rhythmus- und Bassfundament.
Man merkt es den drei Tübingern an, dass sie Spass haben an dieser
Musik, dass sie sich gut verstehen, und dass sie gerne zusammen spielen.
Sie haben eine CD abgeliefert, die Spass macht, der man anmerkt, dass
die drei Jungs Klezmer nicht einfach spielen, weils schick ist, sondern
dass sie diese Musik auch verstehen, bei der ich allerdings
auch bisweilen den gewissen Pep vermisse, eine noch etwas
deutlicher hervorgehobene Eigenständigkeit. Aber das gibt
Raum zur Entwicklung, und wir haben ja auch noch ihre
zweite CD ...
lark
Die Musiker
Es gibt so viele Gruppen des Namens "Klezmorim" in
der Szene. Spontan fallen mir die aus München ein, die
Österreicher, und schliesslich die Amerikaner, die in
den 80ern "mitverantwortlich" waren für das
Klezmer-Revival. Nein, nicht noch eine, dachte ich, als ich
1998 das erste Mal von der Tübinger Variante hörte. Die
haben das aber auch mitbekommen und nennen
sich mittlerweile David Orlowsky's Klezmorim, nach ihrem
Frontmann und Klarinettisten David Orlowsky. Ihre erste CD
lark aus dem Jahre 1999 firmiert allerdings noch unter dem alten
Bandnamen.
Soundtrack folgt in Kürze
David Orlowsky | Klarinette |
Jo Ambros | Gitarre |
Florian Dohmann | Kontrabass |
Special guests on 15:
Monika Kräck | Sopran |
Mechthild Spaett | Alt |
Klaus Rother | Tenor, Arr. |
Herwig Rutt | Bass |
sedum Man hat nicht häufig das Glück, die Entwicklung
junger Musiker gewissermassen live mitzuerleben. Vom 21.-23.März 2001
wurde sedum in der Stadtkirche zu Böblingen aufgenommen, beinahe
genau 2 Jahre nach der ersten CD. Mein Gott, was haben diese zwei Jahre
Entwicklung der Band gebracht ...
Kurze und knappe Bewertung: Die erste CD von David Orlowsky's Klezmorim hat schon
Spass gemacht, aber diese, die macht richtig Spass. Gehört in jedes
Plattenregal, an dem Klezmer steht.
sedum
Die Musiker
So, und hier ist sie nun, die neue CD der Tübinger Gruppe
David Orlowsky's Klezmorim, gleich in einem Aufwasch
mit erledigt ... ;-)
Beispiel David: War er auf der ersten
Platte noch ungestüm, preschte los wie ein junges Pferd, präsentiert
er sich hier als deutlich gereifter Klarinettist, einer, der sich aufmacht,
in die erste Garde seiner Zunft aufzusteigen. Nein, er ist eigentlich schon
weiter, er hat die Tür schon geöffnet. Wir erinnern uns: Er ist man
grad zwanzig ... Natürlich kann er immer noch
fürchterlich Gas geben, aber mittlerweile beherrscht er auch sicher
die leisen Töne. Ebenso mitgewachsen sind aber auch Jo und Florian, die kongenialen
Begleiter.
Beispiel Repertoir: Fanden sich auf lark fast ausschliesslich
Fremdkompositionen, haben wir es hier hauptsächlich mit Eigenkompositionen
der Bandmitglieder zu tun, und dass tut dem Oeuvre sehr gut. Hatte ich bei
der ersten CD noch den Pep vermisst, voilà, hier ist er. Die drei
verstehen es hervorragend, Klezmer im Stil der heutigen Zeit weiter zu entwickeln,
mal eine kurze Anleihe aus der Schublade Jazz zu machen, und - ups, habe ich da grad
Paddy aus Eire einen Jig spielen gehört? Zeitgenössisch, modern, wie es
sein soll.
Soundtrack folgt in Kürze
David Orlowsky | Klarinette |
Jo Ambros | Gitarre |
Florian Dohmann | Kontrabass |
Kontakt:
eMail: kontakt@klezmorim-online.de
Homepage: www.klezmorim-online.de
dmu 11/01