Jontef

Klejne Mentschelach


Um ganz ehrlich zu sein - ich hatte anfangs so meine Probleme mit dieser CD (deshalb hat es auch so lange gedauert mit der Besprechung ;-) ). Nicht, dass sie mir nicht gefallen hätte - nein, sie ist bloss so anders als andere. Es ist keine fröhlich-lockere Partymusik, wie wir sie von den meisten amerikanischen Bands zu hören gewohnt sind; es ist keine Aufarbeitung historischen Materials wie z.B. Joel Rubins just besprochene Beregovski´s Khasene, schon gar nicht angejazzt wie Helmut Eisels Kompositionen. Ja, was ist es dann? Ich denke, Jontef ist eine der nicht zu vielen Gruppen, die wirklich zeitgenössische und zugleich authentische jiddische Musik machen. Vielleicht waren meine Anfangsprobleme ja einfach Verständnisprobleme und rührten daher, dass ich [outing on] kein Jude bin [outing off]. Und vielleicht ist das ja der Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden. Naja, einer davon ;-)))) ... Aber ich lerne ja noch ...

Man muss sich schon häufiger anhören, was der aus Israel gebürtige Michail Chaim Langer, Joachim Günther und Wolfram Ströle hier auf Platte gebannt haben. Mir jedenfalls ging es so - mit jedem Anhören hat mir diese Mischung aus Traditionellem, alten Standards und eigenen Kompositionen, mit der Jontef das Leben des "kleinen Mannes" im Schtedl beschreibt, immer besser gefallen (vielleicht, weil ich es allmaehlich immer besser begriffen habe ?!). Auf humorvolle Weise erzählen sie von Talmudschule und Chejder, von Liebe und Hochzeit. Einen von den drei Musikern hervorzuheben, hiesse den anderen Unrecht tun: den kräftigen Bariton Michael Chaim Langers, der sich bisweilen in ungeahnte Höhen emporschwingt; das schnörkellose, grundsolide Klarinettenspiel Joachim Günthers, das mich bisweilen an Kapelyes Ken Maltz erinnert (hey Joachim, das ist ein Kompliment! ;-) ), und Wolfram Ströle, als Gitarrist immer gekonnt im Background, als Geiger virtuos die Führung übernehmend.

Und während ich noch über diesem Text brüte, kommt die CD zu ihrem absoluten Höhepunkt: Jontefs Version von Lebedows Standard "Rumenie, Rumenie".

Ach, was soll ich viel schreiben - mir hat's ausnehmend gut gefallen. Hört´s Euch selbst an ... :)
Jontef hat hier eine verdammt gute Arbeit abgeliefert. Macht weiter so, Leute!

Klejne Mentschelach

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17-OCT-97 dmu


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